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Dienstag, 07. Juni 2022

Any Way the Wind Blows

Nach drei Jahren mache ich mich endlich wieder auf den Weg nach Berlin zur re:publica.

Heute früh unter der Dusche hatte ich zum ersten Mal die Verbindung zum diesjährigen Motto der re:publica. „Any Way the Wind Blows" - eigentlich passt das gerade ganz gut zu meinem Leben. Die Jüngste hat das Abi in der Tasche und bricht auf zur nächsten Etappe. Das private Leben ist auf den Kopf gestellt. Wie will ich jetzt das Berufliche ausrichten? Es gibt Komponenten meines beruflichen Seins, die möchte ich unbedingt beibehalten: gestalten, Dingen eine Richtung geben, jungen Menschen auf den Weg helfen, die Essenz eines Themas zum Strahlen bringen. Und es gibt Dinge, die könnte ich auch loslassen: Kunden, die nach aufgewendeter Zeit pro Auftrag fragen, anstatt nach dem Mehrwert durch mein Tun. Oder Aufträge, wo ich von vornherein absehen kann, dass sich nach meinem Einsatz trotzdem beim Kunden nichts verändern wird.
Any Way the Wind Blows. Wo wird mein Arbeitsplatz in Zukunft sein? Ich möchte hinaus in die Welt, und gleichzeitig merke ich, dass mir meine Basis in Münster in meiner Büroetage wichtig ist.
Kann ich die Kund:innen finden, die ich wesentlich weiterbringen kann und die mich mit ihrem Tun inspirieren? Die meine - unkonventionelle und manchmal hemdsärmelige - Art schätzen können und begreifen, wie wesentlich Kommunikation Einfluss auf die DNA und den Weg eines Unternehmens oder einer Organisation nehmen kann? Ich hoffe es sehr.

Die Macher der re:publica selbst schreiben zum Motto der diesjährigen Konferenz: "'Any Way the Wind Blows' beschreibt auch den Zufall und das Leben in seiner Unberechenbarkeit (...) Als Redewendung schwingt es zwischen 'Kannste eh nichts machen' und 'Es wird schon weitergehen'. Es ermahnt zur Demut vor dem Kontrollverlust, macht aber auch Mut und wirbt für Optimismus." Das gefällt mir.
Die re:publica ist in diesem Jahr an einen neuen Ort gezogen, direkt an der Spree. Bislang habe ich kaum ins Programm geschaut, aber ich bin mir sehr sicher, dass aus der Verschiedenheit der Beiträge und Diskussionen sowie aus den zahllosen Gesprächen zwischen den offiziellen Programmpunkten viel Inspiration erwachsen wird. Und das braucht gar keine bestimmte Richtung - Any Way the Wind Blows. Ich werde Freunde und lose Bekannte treffen. Einige Menschen aus der Welt des Wednesday Web Jam weben sich in die re:publica-Zeit und wachsen aus dem virtuellen Raum in meine ganz reale Welt hinein. Ich freue mich auf die nächsten drei Tage!

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