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Montag, 01. September 2014

Genuss und Leichtigkeit ohne jede Prise Moralin

Organic – im Südwesten Englands hat „Bio“ einen guten Klang: genussvoll, frisch, ideenreich. Ein Beispiel für gelungene PR ist der Bio-Lieferservice Riverford.

Riverford Farm ( www.riverford.co.uk ) liegt in der Grafschaft Devon und ist ein echter Sehnsuchtsort. Dort findet das Leben statt, in all seiner Fülle und gespickt mit sinnlichen Eindrücken, die man sich nicht entgehen lassen will. Genuss, Leichtigkeit und Lebensfreude ziehen sich konsequent durch den öffentlichen Auftritt. Kein erhobener Zeigefinger nirgends. Welt verbessern: ja, aber bitte mit Spaß. Nach vorn schauen, dabei Werte bewahren – Riverford überzeugt auf diesem Feld, wo die Kommunikation sich hierzulande bisweilen noch bleischwer anfühlt.

„Matsch“ heißt selbstbewusst die Zwischenüberschrift auf der Seite, die zum Hofbesuch einlädt. Dort kann man sich die Erfolgsgeschichte von Riverford live anhören - beim Mahl mit Hofbesitzer Guy. Wer lieber zu Hause zum Lunch mit Riverford-Gemüse einladen möchte, bekommt den Koch geschickt und darf sich entspannt etwas Leckeres aus Biogemüse zaubern lassen. Natürlich bietet Riverford Rezepte und Kochkurse an. Bio geht nämlich ganz einfach.
Überhaupt hat jede und jeder auf Riverford eine sehr persönliche Geschichte zu erzählen. Wie die Köche Kirsty, Rob und Ben, die Riverford seit langem begleiten. Worum es Farmer Guy geht, zeigt der kurze Trailer. Storytelling at its best.

Neben den Gemüse-Abokisten, Rezeptboxen, glücklichen Tieren und hingebungsvollem Personal hält Riverford noch vieles mehr bereit: Natürlich weist der Betrieb nach, dass er nach Fairtrade-Bedingungen handelt und was er tut, um seine CO2-Bilanz weiter zu verbessern. Das Projekt „Send a cow“ unterstützt Biolandbau in Uganda. Und beim „big worm dig“, bei der die Kunden ähnlich wie beim bird race aufgefordert werden, mal die Regenwürmer im eigenen Garten zu zählen, schafft Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge.

Die Grünen hätten Stimmen verloren, weil sie sich immer nur als Verbieterpartei profiliert hätten, hieß es nach den Bundestagswahlen 2013. Der Appell an Schuld und Gewissen ist halt überhaupt nicht sexy, und wir Menschen verdrängen gerne. Dass man die Vision vom guten und nachhaltigen Leben viel besser und mitreißend kommunizieren kann, beweist Riverford.

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