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Montag, 05. August 2013

Tiefbau nervt.

Von Bauarbeiten fühlen sich viele genervt. Ich nicht. Fünf Wochen Baustelle vor der Tür - spannend.
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Baustellenkommunikation: Ich mag handfeste Themen.

"Wie ich euch bedaure", sagte jüngst eine Freundin. "Mit der schrecklichen Baustelle direkt vor der Haustür." Schreckliche Baustelle? Baustellen sind immer im Weg. Eine Baustelle an einer Hauptverkehrsstraße gleicht einer Operation am offenen Organ. Der Baustaub, das Kreischen der Säge, die einen Pflasterstein nach dem nächsten zerteilt, täglich wechselnde Absperrungen und das dumpfe Wummern des Presslufthammers nerven viele.

Mich nicht. Ich liebe Bauarbeiten. Mir gefällt es, dass im großen Stil Neues entsteht, und sei es ein neuer, glatter Bürgersteig. Mich fasziniert die Baustellenlogistik: Wie greifen die Gewerke ineinander? Wo wird das Material gelagert, das im öffentlichen Straßenraum bloß nicht zu viele Parkbuchten blockieren darf? Wie sind die Baustellen getaktet und wie kann man die Umleitungen beim Straßenbau intelligent organisieren? Und dann erst die Baumaschinen! Pinzettengriff beim Bagger, vorsichtiges Manövrieren zwischen dem wertvollen alten Baumbestand - das erfordert Konzentration und Koordinationsgabe. Und weil ich Bauen spannend finde, versuche ich bei der Kommunikation darüber, andere mit meiner Begeisterung anzustecken - die dann beim nächsten Mal vielleicht auch die Präzisionsleistung bestaunen können, anstatt sich über die Belästigungen zu ärgern.

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